„Erfreue dich an den Dingen, die du hast, anstatt denen nachzutrauern an denen es mangelt“ – Diesem Motto entsprechend war gestern auch ich dankbar für ein paar kleine Dinge des Lebens – u. a. für eine aufgegangene Fußballwette, eine wiedergefundene Schallplatte und einen bequemen Sitzplatz im geheizten Niederflurstrassenbahnwaggon nach zwanzig Minuten Wartezeit in sibirischer Kälte. Oder sagen wir besser „glücklich darüber“ – denn wem sollte ich dankbar sein als ungläubiger Heide? Dem Schicksal? Dem Zufall? Oder der Pharmaindustrie für deren täglichen Tablettenmix gegen Neuropathie, Knochenmarksödeme und andere Beschwerden, der mich permanent in leicht sediertem Zustand hält und so manches erträglicher erscheinen lässt. Wie sagte doch einmal Janosch sinngemäß: „Besser lebt man in einer schönen Illusion als in einer schlimmen Realität.“ Doch hin und wieder holt einen die Realität dann doch wieder ein. Und dann würde man den bequemen Sitzplatz im geheizten Niederflurstrassenbahnwaggon gerne eintauschen gegen die Nachricht, dass ein Freund, dem es zurzeit sehr schlecht geht, über den Berg ist.